Die Moderatorin lädt ein, Gastgeber ist der Verein Fluss-Stadt-Halle e.V. am Pfälzer Ufer und 35 Saalestammtischler kommen.
Zwei Tagesordnungspunkte werden behandelt:
1. Einleiten von Abwasser in die Saale.
Sven Thomas, Vereinsvorsitzender der Wasserwacht und Mitglied des halleschen Stadtrates, und Saaleschwimmer Klaus-Dieter Gerlang berichten von zahlreichen Wasserproben, die private Vereine im Stadtgebiet gemeinsam aus der Saale genommen und mit zertifizierten Laboren ausgewertet haben.
Die Ergebnisse variieren je nach Jahreszeit, Wetterlage und Entnahmepunkt. Letztlich erfüllt die Saale jedoch nicht die Anforderungen an ein Badegewässer, so dass Gesundheitsgefahren beim Baden bestehen können.
Nach wie vor ist nicht geklärt, an welchen Stellen Unternehmen und andere mit Erlaubnis der Behörden der Gewässeraufsicht Abwasser in die Saale einleiten. Nicht bekannt sind zudem die Auflagen, die die Gewässeraufsicht den Betreibern erteilt hat. Offen ist auch die Verpflichtung der Einleiter, auf eigene Kosten Wasserproben zu entnehmen und öffentlich zu machen.
Im Stadtrat liegen aktuell Anträge zur Untersuchung der Wasserqualität der Saale vor. Zudem soll nach einer Beratung mit entlang der Saale aktiven Vereinen und Initiativen eine Auskunftserteilung Teil der Beschlussfassung werden.
2. Steganlage und Brückenbau am Pfälzer Ufer.
Saalestammtisch-Mitglied und Architekt Andreas Weber trägt aus dem aktuellen Konzeptpapier vor:
In den nachhaltig revitalisierten Gewerbebrachen sind neue Zeiten angebrochen. Neben gastronomischen Nutzungen haben sich bereits diverse Unternehmen neu am Ort angesiedelt und bereichern die Atmosphäre am Ufer der Saale. Wo früher LKW`s gewartet wurden, arbeiten heute Designer und Startups. Seit 2019 hat sich am Ort ein Coworkingspace etabliert, wo Gründer, Startups und Freelancer gemeinsam neue Geschäftsideen entwickeln und sich gegenseitig unterstützen und inspirieren. Dabei profitieren die Coworker von einem Netzwerk an Gleichgesinnten, Dienstleistern und Partnern.
Für die Anwohner des Gebietes und die Gewerbetreibenden vor Ort wurde gemeinsam mit dem regionalen Anbieter TeilAuto eine rege genutzte Carsharingstation errichtet. Eine Startup für Fahrradkurier- Dienstleistungen (Last Mile) hat sich 2019 am Pfälzer Ufer gegründet. Der Standort steht bereits heute für Verknüpfung und neue Mobi- litätsansätze. Auf wenigen Metern Entfernung finden sich hier der schiffbare Saalestrom mit touristischem Schiffs- und Ausflugsverkehrund der Promenadenweg mit Fuß- und Radverkehr (nach Errichtung der Rad- und Fußwegbrücke Bestandteil des Saale-Radwanderweges). Als Defizit wird derzeit die fehlende Verknüpfung von Wasserweg und Pfälzer Ufer wahrgenommen. Diverse Anlegeversuche der Bootstouristen am steilen Flussufer scheitern regelmäßig.
Das Vorhaben ist ambitioniert. Der Verein bittet um Unterstützung des Projektes „Neubau Steganlage Pfälzer Ufer“.