Gleich zu Beginn der Flut entschieden wir im Katastrophenschutzstab der Stadt Halle, die Sandsäcke auf dem maroden Gimritzer Damm noch höher als bei der Flut 2011 zu verlegen. Damals ahnte noch niemand, dass dies die wohl bedeutendste Entscheidung für die 30.000 Einwohner in Halle-Neustadt war.
Wir benötigten tatsächlich jeden Zentimeter. Tausende Helfer bauten einen Sandsack-Damm im Rekordtempo.
Dann begannen die wohl emotionalsten Momente meiner bisherigen Amtszeit. Als mit dem Pegel von 8.16 Meter das Wasser über die letzte Reihe der Sandsäcke lief, mussten alle Helfer hinter dem Damm abgezogen werden.
Im Katastrophenschutzstab wurde es still, niemand sprach mehr ein Wort. Minutenlang. Wir hatten alles Menschenmögliche getan. Es begann ein – gefühlt – unendliches Warten.
Nach Stunden dann die Meldung: Der Pegel sinkt langsam. Es dauerte noch Tage, bis endgültig verkündet werden konnte: Der Damm hält.
Es war das Wunder von Halle.
Nicht eine Person wurde bei der Flut 2013 ernsthaft verletzt, ein weiteres Wunder bei einer derartigen Gefahrenlage und bei einem solchen Großeinsatz der Rettungskräfte.
An dieser Stelle gebührt nochmals mein besonderer Dank den vielen ehren- und hauptamtlichen Helfern, die unsere Stadt vor größtem Schaden bewahrt haben.